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Montag, 2. November 2009
"Neues Island": Sukkið heldur áfram
Okay, guys, MacDonald‘s Island ist abgewickelt, der letzte Chicken MacNugget ist gelutscht. Und nachdem diese Nebelkerze verraucht ist, sieht man wieder erste Konturen jenes “Neuen Island”, dessen einfache Bürger sich vom Purgatorium der Immobilien-, Finanz- und Staatskrise auch erhoffen, daß endlich mit der so undurchsichtig ineinander verflochtenen Vettern- und Kliquenwirtschaft in ihrem Land, auf Isländisch sukk, aufgeräumt wird. Aber vielleicht erweisen sich die paar Finanzkriminellen, die den ganzen Schlamassel angerichtet haben, um sich daran schamlos zu bereichern, für den kleinen Inselstaat als das, was bei uns zu Lande die Hypo-Real-Estate ist: “to big to fail”.
An der Spitze dieser kleinen Schar von Auserwählten steht jetzt wieder Jón Ásgeir Jóhannesson, geboren im glorreichen Jahr 1968 und ein Nach-68er-Yuppie wie aus dem Westerwelle-Bilderbuch. Seine Holding-Gesellschaften besitzen auch nach dem Zusammenbruch seines in- und ausländischen Firmenimperiums (mit ehemals europaweit 65.000 Beschäftigten und rund 10 Milliarden britischen Pfund Jahresumsatz) noch immer die größten Supermarktketten Islands u.a.m., sind aber so hoch verschuldet, daß jetzt die während des Crashs verstaatlichte Kaupþing-Bank als Großgläubiger auf den Plan getreten ist und einen “Sanierungsplan” vorgelegt hat, der viele Isländer am Wochenende aus ihren Träumen von einem neuen, transparenten Island aufrüttelte.
Die leitenden Köpfe der Bank boten Jón Ásgeir an, wenn er binnen vier Monaten “irgendwo” frisches Kapital in Höhe von 7,5 Milliarden isländischen Kronen auftreibe, umgerechnet derzeit 41,5 Millionen Euro, werde man den Konkurs seiner Holding Hagar abwenden und er dürfe 60% der Anteile behalten. Die übrigen 40% werde Kaupþing übernehmen. Als Gegenwert würden Jón Ásgeirs Schulden bei der Bank verrechnet, sprich erlassen. Sie belaufen sich auf mehr als 260 Millionen Euro. - Was für eine großzügige Entschuldungsaktion!
Damit der arme Jón Ásgeir aber trotz des Mitspracherechts der Bank nicht die Kontrolle über “seine” Firma verliert, hat Kaupþing vorsorglich zwei Männer aus ihren Reihen in den dreiköpfigen neuen Aufsichtsrat von Hagar entsandt, von denen einer der Schwiegersohn von Jón Ásgeirs langjährigem Freund und Berater Ari Edwald ist.
Die alten Seilschaften funktionieren immer noch bestens im “neuen” Island, sukkið geht munter weiter. (Nicht zu vergessen der Skandal, daß im September ausgerechnet Davíð Oddsson neuer Chefredakteur der größten isländischen Tageszeitung geworden ist!)
“I‘ll be back”, hatte der Diet-Coke-Junkie Jón Ásgeir der Times nach seinem Bankrott im März dieses Jahres versprochen, und nachdem er eine Weile seine Adressen im Ausland schneller wechselte als andere ihre Hemden, sieht es jetzt ganz danach aus.
Man dürfe niemanden diskriminieren und müsse bei der Beurteilung der Schuldensituation von Unternehmen vernünftige Vergleichsmaßstäbe anlegen, schwafelte Finanzminister Steingrímur Sígfússon von den Linken/Grünen ins Allgemeine und wollte sich zum konkreten Fall bisher nicht äußern.
“Es fehlen einem die Worte”, schrieb ein Runi in der Kommentarspalte im Blog eines bekannten Fernsehmoderators. “Ich gebe auf... überlaßt dieser Bande doch diese Scheiß-Schäre... Ich ziehe nie wieder nach Island zurück.”
An der Spitze dieser kleinen Schar von Auserwählten steht jetzt wieder Jón Ásgeir Jóhannesson, geboren im glorreichen Jahr 1968 und ein Nach-68er-Yuppie wie aus dem Westerwelle-Bilderbuch. Seine Holding-Gesellschaften besitzen auch nach dem Zusammenbruch seines in- und ausländischen Firmenimperiums (mit ehemals europaweit 65.000 Beschäftigten und rund 10 Milliarden britischen Pfund Jahresumsatz) noch immer die größten Supermarktketten Islands u.a.m., sind aber so hoch verschuldet, daß jetzt die während des Crashs verstaatlichte Kaupþing-Bank als Großgläubiger auf den Plan getreten ist und einen “Sanierungsplan” vorgelegt hat, der viele Isländer am Wochenende aus ihren Träumen von einem neuen, transparenten Island aufrüttelte.
Die leitenden Köpfe der Bank boten Jón Ásgeir an, wenn er binnen vier Monaten “irgendwo” frisches Kapital in Höhe von 7,5 Milliarden isländischen Kronen auftreibe, umgerechnet derzeit 41,5 Millionen Euro, werde man den Konkurs seiner Holding Hagar abwenden und er dürfe 60% der Anteile behalten. Die übrigen 40% werde Kaupþing übernehmen. Als Gegenwert würden Jón Ásgeirs Schulden bei der Bank verrechnet, sprich erlassen. Sie belaufen sich auf mehr als 260 Millionen Euro. - Was für eine großzügige Entschuldungsaktion!
Damit der arme Jón Ásgeir aber trotz des Mitspracherechts der Bank nicht die Kontrolle über “seine” Firma verliert, hat Kaupþing vorsorglich zwei Männer aus ihren Reihen in den dreiköpfigen neuen Aufsichtsrat von Hagar entsandt, von denen einer der Schwiegersohn von Jón Ásgeirs langjährigem Freund und Berater Ari Edwald ist.
Die alten Seilschaften funktionieren immer noch bestens im “neuen” Island, sukkið geht munter weiter. (Nicht zu vergessen der Skandal, daß im September ausgerechnet Davíð Oddsson neuer Chefredakteur der größten isländischen Tageszeitung geworden ist!)
“I‘ll be back”, hatte der Diet-Coke-Junkie Jón Ásgeir der Times nach seinem Bankrott im März dieses Jahres versprochen, und nachdem er eine Weile seine Adressen im Ausland schneller wechselte als andere ihre Hemden, sieht es jetzt ganz danach aus.
Man dürfe niemanden diskriminieren und müsse bei der Beurteilung der Schuldensituation von Unternehmen vernünftige Vergleichsmaßstäbe anlegen, schwafelte Finanzminister Steingrímur Sígfússon von den Linken/Grünen ins Allgemeine und wollte sich zum konkreten Fall bisher nicht äußern.
“Es fehlen einem die Worte”, schrieb ein Runi in der Kommentarspalte im Blog eines bekannten Fernsehmoderators. “Ich gebe auf... überlaßt dieser Bande doch diese Scheiß-Schäre... Ich ziehe nie wieder nach Island zurück.”
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