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Freitag, 1. Februar 2008
An der Haltestelle
Der nächste Schritt führt über die Straße zur Bushaltestelle mit ihrem Wartehäuschen, das nach mitteleuropäischem Empfinden verkehrt herum, nämlich mit der Rückseite zur Fahrbahn aufgestellt ist. Wer jetzt gleich wieder denkt: Nun ja, in einem Land mit gelben Nummernschildern... wird bald lernen, dass es gerade in Rücksicht auf die Gelbenummernschildfahrer geschah. Die preschen nämlich auch dann, wenn der andauernde Regen wieder einmal die halbe Fahrbahn in eine bachbreite Pfütze verwandelt hat, mit unverminderter Geschwindigkeit vorbei, wobei sie gut drei Meter hohe Fontänen aufpflügen, gegen die die Rückwand des Wartehäuschens als notdürftiger, wenn auch höchst unzureichender Spritzschutz funktioniert. Besser, man wartet einige Meter von der Haltestelle entfernt im strömenden Regen. Und wartet. Der angeschlagene Fahrplan scheint nämlich auch im Regelfall eher als Vorschlag gemeint zu sein, an den sich zumindest die Busfahrer nicht gebunden fühlen. Dass sie im Berufsverkehr zu spät kommen, ist ihnen kaum vorzuwerfen, aber dass sie zum Ausgleich dafür spätabends alles aus ihren Kisten rausholen und auch deutlich vor der fahrplanmäßigen Zeit an den Haltestellen vorbeifahren, will mir nicht unbedingt als kundenfreundlich einleuchten. Kunden scheinen sie ohnehin nicht zu transportieren; allenfalls Stückgut oder eher noch Schüttgut. Jedenfalls wird bei jeder Haltestelle und Ampel derart brutal abgebremst und beschleunigt, dass alles, was sich nicht fest irgendwo anklammern oder auf den Sitzen verkeilen kann, gut durcheinandergeschüttelt wird. Das ist besonders deshalb äußerst wirkungsvoll, weil anscheinend fast nur kopftuchtragende Mütter mit Kinderwagen und Rentner die Busse benutzen. Der rüstigere Teil der Bevölkerung treibt derweil Sport: Pfützenfahren, in Autos mit gelben Nummernschildern.

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