Find more about Weather in Piran, LJ
Donnerstag, 6. September 2007
Ein Spiraculum der Hölle

Aus der Chronik des Alberich von Troisfontaines (um 1130): Von der Unterwelt Islands, gelegen auf dem Berge, der Hekla, genannt wird, ist auch voll die Erzählung des Herrn Herbert im Buche der Wundersamkeiten von Clara vallis. Dieser überall durchlöcherte oder vielmehr hohle Berg ist zur Gänze brennend und feuerspeiend und braust immer mit ewigem Feuer auf, das ihn außen und innen bis zu den Gründen und darüber hinaus verwüstet... Und gewiß wird jener berühmte Krater des Vulkans von Sizilien, der Luftloch der Hölle genannt wird und zu dem die Seelen der sterbenden Verdammten zum Verbrennen, wie es oft erwiesen ist, tagtäglich hinabgezerrt werden, in Hinblick auf diesen unermeßlichen Abgrund geradezu für einen kleinen Ofen gehalten... Schließlich schien er zu unseren Zeiten einst so heftig ausgebrochen zu sein, daß es den größten Teil jenes Gebietes allenthalben vernichtete. Und fürwahr die felsigen oder auch erzenen Berge flossen ganz und gar wie Wachs hinunter

Aus meinem alten Tagebuch: 2. Oktober 1994, 6.30h. Abfahrt bei noch sternklarem, gerade aufhellendem Nachtfrosthimmel. Mit Pekkas altem Scout bis zum Hof Næfurholt, von da, ein paar alten Fahrspuren folgend, aufwärts bis zur Senke östl. Háalda.
9.30h Beginn des Aufstiegs. Wetter klar, einige hohe Cirruswolken, wenig, aber kalter Wind. Route südwestlich. Umrunden der Suðurbjallar durch einen schmalen Spalt zwischen Bergwand und einem schwarzroten Lavafeld von 1980. Dann über das immer noch widerlich zu begehende Blocklavafeld von 1845. Der eigentliche Aufstieg beginnt bei etwa 800 m. Die Sonne steht gerade über dem Gipfel und blendet, nicht leicht, die beste Route zu finden, doch in den schroffsten Klüften liegen schon Eis und Schnee fest gepackt, so daß sie sich einigermaßen leicht überqueren lassen. Über den Gipfel ziehen jetzt Wolkenfetzen; es wird gleich spürbar kälter. Trotzdem starkes Schwitzen. Ab 900m steil aufwärts über glatte Harsch- und Eisflächen. Serpentinensteigen bis hinauf zum Gipfel des Öxl (1298m), den wir um 13h erreichen. Zu unseren Füßen liegt ein nahezu kreisrunder Krater, in dem frische Lava von vor nur 3 Jahren noch so warm ist, daß sie weder Eis noch Schnee auf sich duldet. Graphische Muster in Schwarz und Weiß. Aus den schwarzen Schlünden kräuselt heller Rauch.

... link (0 Kommentare)   ... comment